Mit 101 werden in den USA Einführungskurse bezeichnet, die man meist im ersten Jahr der Unikarriere nimmt. Ich hab so einen (Introduction to American Politics) für den ich eigentlich jetzt gerade ein Paper schreiben sollte. Aber Professor sind nicht so dankbare Leser, wie Blog-Mitverfolger, deshalb schreib ich lieber was fürs Tagebuch.
101 ist aber auch die Anzahl der Blogeinträge in auf dieser Seite. Bzw. dies ist der 101ste Eintrag seitdem ich vor knapp einem Jahr erfahren habe, dass ich mein Auslandssemester in den USA verbringen würde. Und zur Feier des Tages, oder eher des Eintrages, will ich mal Christiane und meine New York-Episode niederschreiben.
Fangen wir klassisch an: Alles began an einem kühlen, sonnigen Montag morgen, der letzte Hahn hatte noch nicht gekräht und die Dusche tat gut, oder zumindest wurde man davon wach. Der Koffer stand gepackt an der Tür und so konnte es los gehen – 570 Kilometer trennten uns von der großen Stadt New York.
Der Jeep war vollgetankt und wir beide nach Bagels und Kaffee fit für die lange Fahrt. Zunächst ging es durchs virginianische Hinterland richtung Interstate 95, die uns den ganzen Weg bis zum Big Apple begleiten sollte. Der Jeep surrte munter vor sich hin und die Vögel zwitscherten wahrscheinlich, weil Vögel das nunmal machen. Auf der I-95 gab ich „Schub, Rakete“ und hat in wenigen Sekunden die Reisegeschwindigkeit von unglaublichen 65 mph (ca. 105 km/h) erreicht. Tempomat rein geknallt und let the good times roll. Vorbei an Washington, Baltimore und Philadelphia ging es dann nach NYC. Sollte jemand die Strecke mit dem Auto hinter sich bringen wollen, bitte ich darum, Kleingeld mitzunehmen. Denn nach Washington ist die I-95 meist ein Turnpike, sprich eine Maut-pflichtige Autobahn. Mit kanpp 20 Dollar ist man dabei.
Nach sieben Stunden Fahrt stellten wir den Jeep in South Orange, New Jersey ab und machten uns zu Fuß auf den Weg zur Zugstation. Nach kurzer Wartezeit rollte der Zug ein und wir machten es uns bequem. An der Penn Station betraten wir erstmals New Yorker Grund und Boden. Von dort aus ging es mit der U-Bahn Linie 1 bis zur 110ten Straße, von wo aus wir drei Blocks laufen mussten, um zu unserem Hostel zu gelangen.
Das Hostel
Das Westside Inn Hotel & Hostel liegt an der 107ten Straße, Ecke Broadway und damit an der Upper Westside, links neben dem Central Park. Mit der U-Bahn 1 sind es knapp zehn Minuten bis zum Times Square. Man kann sich also vorstellen, dass ich auf einiges gefasst war, denn wir würden nur 35 Dollar pro Person/Nacht bezahlen – und das in einem Doppelzimmer und ziemlich zentraler Lage. Wir bekamen zwei Schlüssel und sollten uns ein Zimmer aussuchen. Das fiel uns etwas schwer, denn beide Zimmer waren scheiße, also nahmen wir das, was weniger scheiße war.
Irgendwo müssen die günstige Preise ja herkommen. Die in Plastik eingehüllte Matraze und das halb rausgerissene Schloss ließen erahnen, wieso man nur 35 Dollar pro Person bezahlen muss. Der Blick ging in einen pittoresken Hinterhof – malerisch insofern, dass er lange keinen Maler, geschweige denn Tageslicht gesehen hatte. Dafür gehörte ein Fernseher zur Grundausstattung, ebenso eine Neonröhre an der Decke – wow.
Und trotzdem wuchs uns das Hostel schnell ans Herz, vor allem als wir in einer mitternächtlichen Aktion ob einer fehlenden Heizung im ersten Zimmer in ein anderes umziehen durften, diesmal mit echter Matratze, Sonnenlicht und mehr Platz; die Neonröhre blieb aber trotzdem die einige Lichtquelle, abgesehen von der Duftkerze die wir gegen den merkwürdigen Geruch im ersten Zimmer gekauft hatten.
Da es im Winter in New York kalt werden kann, hatte dieses Zimmer auch eine Heizung. Leider wurde diese irgendwo im Keller zentral gesteuert und bollerte eine halbe Stunde vor sich hin bis die Raumtemperatur 50 Grad betrug, um sich dann für Stunden am Stück abzuschalten, bis man fast seinen eigenen Atem sehen konnte.
Die Badezimmer waren sauber und mussten geteilt werden, aber das war absolut kein Problem.
Der erste Abend – Leuchtreklame und Little Italy
Gleich nach dem Einzug ins Hostel machten wir uns auf den Weg die große Stadt zu erforschen. Eigentlich hatten wir beiden nur Hunger, aber erforschen klingt so viel spannender. Wir erforschten also Chinatown und waren enttäuscht, weil alle Läden schon dicht gemacht hatten. Also erforschten wir die Speisekarte und fanden ein kleines italienisches Restaurant mit akzeptablen Preisen. Die Preise für Essen in New York sind für mich eh ein Phenomen, denn scheinbar muss man (bis auf am Times Square) nirgends den Touristenzuschlag bezahlen. Und so hatten wir das Glück leckere Nudelgerichte, Brot, Wein und Wasser für knapp 50 Dollar zu bekommen. Natürlich fuhren wir mit der U-Bahn auch zum Times Square, und wenn es nur auf dem Grund war, dass man später sagen kann: „Da war ich schon mal.“
Times Square ist einfach nur bunt, riesig, laut und eng, außerdem sind alle Touristen dort unterwegs, egal zu welcher Zeit man dorthin geht. Wir machten also ein paar Bilder, schauten uns den riesigen Toys’R’Us Laden an und fuhren nach Hause, da wir beide ziemlich müde von der langen Fahrt und dem frühen Aufstehen waren.
Der zweite Tag – Gucci, mal echt, mal nicht
Wir verschliefen gekonnt und wachten erst um 12 Uhr Mittags auf. Da die Sonne schon um 16 Uhr untergeht, blieben uns nur vier helle Stunden, die wir mit einem Spaziergang entlang der 5th Avenue (Apple Store, Rockefeller Center, St. Patrick’s Church, Cartier, Gucci, Saks etc.), vorbei an der Grand Central Station und runter bis nach Chinatown nutzten. Den Abend zuvor war die Stadt der Chinesen wie ausgestorben, am hellichten Tag bot sich aber ein ganz anderes Bild. Die Canal Street, eine der größeren Straßen in Chinatown war zugestopft mit Menschen und kleinen Geschäften, die allerlei Ramsch verkauften. Bei genauerm Hinsehen merkten wir, dass es sich dabei meist um gefälschten Ramsch handelte, Gucci-Brillen für 10 Dollar hingen neben Rolex-Uhren für 20.
Dann sprach uns eine Asiatin von der Seite mit „You wanna purse or handbags? Yes?“ und wir bejahten und folgten ihr aus reiner Neugier. Von der lebhaften Canal Street ging es in eine dunkle Seitestraße a la „Der Pate“ und dann in ein noch dunkleres Gebäude, in dem wir sechs Etagen erklimmen mussten und dann durch eine Näherei geführt wurden. Wir kamen uns vor, als wären wir Drogenhändler auf dem Weg zu einem großen Deal. Die nette Dame öffnete eine Holztür und vor sich erstreckte uns ein niedriger Raum, der bis unter die Decke mit Gucci, D&G und Louis Vuitton Taschen und Geldbörsen vollgestopft war. „Very nice“, fanden wir und kauften ein Portomonaie, allein schon um endlich wieder gehen zu können. Auf dem Rückweg durch die Näherei endeckte ich weitere Holztüren und eine Näherin, die gerade an einer Louis Vuitton Tasche nähte. Auf dem Weg nach unten kamen uns Scharen von Menschen entgegen, immer angeführt von einer Asiatin – und verschwanden in weitere Holztüren auf allen Etagen.
Um uns herum, mitten in New York, unter den Augen der Polizei und sämtlicher Zollbehörden, florierte hier der Verkauf von gefälschter (oder geklauter Markenware). Bei näherem Hingucken konnte man sogar Exemplare in den ganz normalen Läden an der Canal Street finden.
Nach einer kurzen Ausruhphase im Hostel machten wir uns abends wieder auf den Weg nach Downtown Manhattan. Wir guckten uns das 9/11-Loch an und spazierten dann am Hudson River bis hinunter zum Financial District und der Wallstreet. Vor dort aus, nach einem heißen Kaffee-Milch-Mischgetränk bei Starbucks wanderten wir über die Brooklyn Bridge und machten Panorama-Fotos von der nächtlichen Skyline. Von Brooklyn aus nahmen wir die U-Bahn nach Hause.
Und hier noch ein schneller Tipp: Wenn ihr in New York seid und über die Brooklyn Bridge laufen wollt, dann nehmt die Bahn nach Brooklyn und lauft zurück nach Manhattan. Wieso? Na, weil ihr dann (im Gegenteil zu uns) die Skyline immer vor euch habt – klingt logisch, oder?
Zum Abschluss des Abends holten wir uns ein riesiges Pizza-Rad, was aufgrund steigendem Hungerpegels aber rasch den Weg in die Magengegend fand. Bei bollernder Heizung und fast tropischen Temperaturen schliefen wir totmüde ein.
Der dritte Tag – Endlich Wasser unter’m Kiel
Tag Drei hatte Christiane schon geplant, als sie wusste, dass wir nach New York fahren würden. Ok, ich gebe zu, man sollte die Freiheitsstaue besucht haben, wenn man in NYC war, aber irgendwie schreckte mich die Vorstellung von langen Besucherschlangen und fotowütigen Touristen ein bißchen ab. Und trotzdem (und im Nachhinein bereue ich es nicht) ging es mit der Fähre nach Liberty Island, nicht ohne vorher einen Flughafen-ähnlichen Sicherheitscheck durchlaufen zu haben; man musste sogar den Gürtel ausziehen, es könnte ja sein, dass es ein paar Terroristen auf die Fähre schaffen und dann die Freiheitsstatue versuchen zu erwürgen, mitzusammengeknoteten Gürteln. Beängstigende Vorstellung.
Die Überfahrt war kurz und kalt, bot aber die Möglichkeit ein paar schöne Aufnahmen von Manhattan zu machen. Und selbst das miese Wetter passte gut und ließ die New York sehr typisch aussehen. Wir machten natürlich auch zahlreiche Fotos an der Freiheitsstatue und fuhren dann weiter nach Ellis Island. Diese kleine Insel unweit von Liberty Island war zwischen 1890 und 1924 der erste Anlaufpunkt für ungefährt zwölt Millionen Einwanderer. Hier wurden sie entweder eingelassen, oder wieder nach Hause geschickt. Das Museum erzählt die Geschichte dieser Menschen und ist auf jeden Fall einen Besuch wert, allein schon, weil das 11,50 Dollar teure Ticket für Liberty und Ellis Island gültig ist.
Danach ging es mit der Fähre und U-Bahn wieder ins Hotel, wo wir vor dem Fernseher einschliefen. Der Elan möglichst viel von der Stadt gesehen zu haben trieb uns dann aber wieder raus in die novermberliche Kälte von Manhattan. Wir spazierten ziellos rum und kamen am Rockefeller Center an, wo wir uns die Eislaufbahn und die beleuchteten Engel anguckten, die aus dem Film „Kevin allein in New York“ bekannt sein sollten.
In unmittelbarer Nähe des Times Square fanden wir dann noch ein nettes BBQ-Restaurant und sehr zu meinem Erstaunen bestellte Christiane, wie ich, einen Cheesburger, der im Endeffekt die Größe eines Kleinwagens hatte. Und wieder war es lecker und günstig, kulinarisch und preislich kann sich New York wirklich sehen lassen. Mit der Linie 1 ging es ins Bett.
Der vierte Tag – Aufblasbare Schwämme und hähnchenhafter Truthahn
Donnertag war eingentlich als letzter Tag in NYC geplant, es sollte sich dann aber doch am Freitag herausstellen, dass uns die Stadt nicht loslassen wollte. Donnertag war außerdem Thanksgiving. Das heißt in allen Teilen des Landes mit Freunden und Familie zusammensitzen und Truthahn essen; in New York heißt das außerdem aufblasbare Riesenhunde und anderes Getier bestaunen.
An Thanksgiving in New York feiert das Kaufhaus Macy’s seit 1924 die „Macy’s Thanksgiving Day Parade“ an der neben zahlreichen Musikkapellen und Cheerleader Gruppen aus den ganzen USA eben auch die riesigen aufblasbaren Comicfiguren teilnehmen. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Aber ein Blick aus dem Fenster bestätigte meine Befürchtung – es regnete Bindfäden. Also packten wir uns warm und halbwegs wasserdicht ein und u-bahnten uns den Weg zur Gegend um die 59ste Straße. Die Parade verläuft entlang der westlichen Seite des Central Parks, nimmt dann den Broadway Richtung Downtown und endet vor der Macy’s Filiale an der 34sten Straße. Manche Leute hatten schon mitten in der Nacht die besten Plätze reserviert und so mussten wir erst einige Straßen laufen, um einen guten Platz zu erwischen. Nach viel Fotos von aufgeblasenen Comicfiguren schlenderten wir halbnass durch die Gegend und machten uns dann auf den Weg ins Hostel, um zu trocknen und uns für den Thanksgiving-Abend fertig zu machen.
Zum Abendessen waren wir nämlich bei Pierre, einem Komilitonen von mir, und seiner Schwester, die in Greenwich Village wohnt, eingeladen worden. Erst sollte das Ganze um 15 Uhr in Brooklyn stattfinden, bei einer Freundin von Pierres Schwester. Dann wurde es auf 18 Uhr verschoben, dann aufgrund von Krankheit eines Essens-Teilnehmers auf Freitag verschoben. Wir waren natürlich ziemlich enttäuscht, dass das Dinner ausgefallen war. Scheinbar waren Pierre und seine Schwester Marie genauso enttäuscht und so entschlossen sie sich zu einem kleineren Abendessen in Manhattan.
Es gab zwar keinen Truthahn, sondern Hähnchen. Dafür war das sehr lecker, unser mitgebrachter Wein war auch gut und die gekauften Kürbis- und Apfelkuchen waren ein Traum. Zudem bekamen wir einen guten Eindruck von Wohnungen und Wohnungpreisen im Herzen von New York. Marie wohnte auf knapp 40 qm mit einer weiteren Schwester von Pierre zusammen. Die Wohnung bestand auf zwei Mini-Schlafzimmern, einem winzigen Bad, einem Flur/Küche und einem kleinen Ess/Wohnzimmer. Und jetzt kommt’s: das ganze kostet knapp 2500 Dollar Miete im Monat. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Da ist es fast günstiger sich in einem Hostel langfristig einzumieten, da muss man wenigsten nicht auch nch Strom und Wasser bezahlen.
Vollgegessen und leicht besoffen fuhren wir nach Hause, um noch genug Schlaf zu bekommen, damit die Rückfahrt in Angriff genommen werden konnte. Der eigentlich Plan war ein kurzes Frühstück, dann eine Mini-Shopping-Tour die 5th Avenue runter und dann mit dem Zug nach New Jersey, um so gegen zehn Uhr abends wieder in Charlottesville zu sein. Doch es kam etwas anders als geplant.
Der letzte Tag – Black Friday und Fernlichtprobleme
Um elf Uhr mussten wir aus dem Hostel sein, konnten aber unser Gepäck dort lassen. Gefrühstückt wurden dann Bagels mit Ei, Käse und Bacon, um Kraft für den anstrengenden Tag zu sammeln. Wieder war es die altbekannte Linie 1, die uns in das kommerzielle Herz Manhattans trug. Und an keinem anderen Tag des Jahres schlägt dieses Herz so laut und schnell wie am „Black Friday“. An diesem schwarzen Freitag, der so heißt, weil viele Einzelhändler zum ersten Mal in die schwarzen Zahlen kommen, beginnt in den USA der vorweihnachtliche Kaufrausch. Viele Läden machen schon um fünf Uhr morgens auf, schließen dafür aber schon um ein Uhr mittags. Überall gibt es Rabatte und Sonderangebote, man wird fast von roten „Sale“-Schildern erschlagen. Die Amerikaner nehmen für diesen Freitag meist Urlaub, um schon die ersten Weihnachtsgeschenke bzw. – schnäppchen zu ergattern; entsprechend überfüllt war, vor allem auf der 5th Avenue.
Also kehrten wir der Prachtstraße schnell den Rücken und begaben uns auf die Suche nach Mitbringseln für die Familie und Freunde. Und was schenkt man am besten? Natürlich das obligatorische „I love New York“-T-Shirt, welches es an jeder Ecke zu kaufen gibt. Wir machten uns schon sorgen, dass wir am Flughafen wie Schmuggler aussehen würden, die versuchen zig T-Shirts ausser Landes zu schaffen. Außerdem kauften wir noch Bleistift und Postkarten, die aber noch immer nicht losgeschickt wurden – aber ich kümmer mich drum, bevor ich nach Deutschland zurück fliege. Gegen drei Uhr nachmittags wurde es langsam kalt und nach einem Abstecher in den Central Park war es dann Zeit den Big Apple zu verlassen. Von der Penn Station nahmen wir den Zug nach Jersey und mühten uns, in South Orange angekommen, den Berg zum Auto hoch. Der eine Koffer war merklich schwerer geworden.
Der Jeep startete nach einigem Murren ob der langen Standzeit und wir machten uns auf den Heimweg – knapp sechs Stunden später als geplant. Zumindest mussten wir uns keine Sorgen mehr um Verkehr machen, die Interstate war aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit und des Brückentages ziemlich leer. Nach einem versehntlichen Umweg von 60 km waren wir dann richtig und tuckerten nach Hause. In Fredricksburg verließen wir dann die I-95 und fuhren Überland zurück nach Charlottesville. Das Fernlicht am Jeep entpuppte sich während dieser Fahrt als Witz. Die Baumkronen am Straßenrand wurden wunderbar angeleuchtet, die Straße blieb größtenteils im Dunkeln. Wenigstens waren die Rehe, die zu Millionen am Rand standen nicht so doof und wollten sich mit einem ausgewachsenen Jeep messen. Um drei Uhr morgens kamen wir dann wieder an der Uni an und schliefen, soweit ich mich erinnern kann, ziemlich schnell ein.
Fünf Tage New York können ganz schön schlauchen, vor allem wenn sich das Gefühl einschleicht, dass man nicht mal ein Prozent gesehen hat. Anfänglich gefiel mit die Stadt überhaupt nicht, zu groß, zu hoch, zu laut, zu hektisch. Aber wenn man sich an die Geschwindigkeit der Stadt gewöhnt hat dauert es nicht lange und sie wächst einem ans Herz. Gerade in der (Vor)Weihnachtszeit ist New York besonders schön, wenn die großen Kaufhäuser ihre Fassaden und Schaufenster schmücken und man überall besinnliche Musik hört. Meiner Meinung nach kann die Stadt aber zu keinem Zeitpunkt im Jahr Paris das Wasser reichen, ich bin mir nicht mal sicher, ob man die Städte überhaupt vergleichen kann und sollte.
Uns beiden hat es aber mehr als gut gefallen, vor allem, weil wir viel auf Achse waren und nicht nur die touristischen Höhepunkte durchgezogen haben, sondern auch ein bisschen vom Alltag im Big Apple mitbekommen durften.
Um wie die meisten Blogeinträge über New York zu enden, hier ein Ratschlag. Egal wie lange man nach New York fährt, wenn man die Stadt verlässt wird man jedem erzählen, dass diedort verbrachte Zeit zu kurz war. Leute, die für ein langes Wochenende dort waren, werden sagen, dass man mindestens eine Woche in NYC einplanen sollte. Solche, die für volle sieben Tag dort waren, werden meinen, dass zwei Wochen Minimum Plicht sind. Ich glaube persönlich, dass sich New York nicht auf einmal erleben läßt, sondern eine Stadt ist, in die man zurück kehren muss, um wirklich viel zu sehen. Das werden wir sicherlich irgendwann tun, wenn die Lust und das Geld da sein sollten.
So, und nun widme ich mich wieder der Arbeit für die Uni. Christiane ist zu Hause, Urlaub ist vorbei; aber bald ist schon Weihnachten – immerhin.
EDIT: Wie sich das für den 101. Beitrag gehört, haben heute 101 Leser dieses Blog angeklickt. Das freut mich und bringt mich endlich wieder in die Top100 der WordPress-Blogs – nur ganz knapp hinter dem Japan-Tagebuch meines Ex-Mitbewohners Christian.